Die Gefährdung der globalen biologischen Vielfalt, auf die seit vielen Jahren von Ökologen und Biologen hingewiesen wird, ist in den letzten Jahren auch in der Politik und den Medien zu einem immer größeren Thema geworden. Es leben Millionen von Arten auf der Erde, deren größter Teil noch nicht beschrieben worden ist. Die derzeitige Aussterberate der Arten übertrifft die natürliche um das 100- bis 1000-fache und steigt weiter an, aber auch innerhalb der Spezies nimmt die genetische Vielfalt stark ab.

Nach den Roten Listen der Weltnaturschutzorganisation (UCN) aus dem Jahre 2006 sind 20 bis 23% der Säugetiere, 12% der Vögel und 31% der Amphibien gefährdet; akut vom Aussterben bedroht sind weltweit rund 16000 Arten und ein großer Teil der Ökosysteme. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig und unterscheiden sich regional, sie sind jedoch fast ausschließlich auf menschliches Handeln zurückzuführen. Knapp zusammengefasst liegen sie in der Übernutzung natürlicher Ressourcen (und der damit einhergehenden Umweltverschmutzung), dem steigenden Energiebedarf sowie der Ausweitung und Intensivierung der Flächennutzung als Folge des Bevölkerungswachstums.

Neben den Wildpflanzen und -tieren gehen in wachsender Zahl Kultursorten verloren, da sich der Land- und Obstbau ebenso wie die Nutztierhaltung weltweit immer stärker auf wenige besonders ertragreiche Sorten und Rassen konzentrieren. Auch die zunehmende Vernetzung unserer Welt und die damit einhergehende Invasion gebietsfremder Arten stellt eine Gefahrenquelle für die Vielfalt des Lebens dar.