Die weltweit zunehmende Urbanisierung bringt eine wachsende Bedeutung von Siedlungsgebieten und Städten für den Naturschutz mit sich. Berlin gilt bisher als eine vergleichsweise grüne und artenreiche Stadt, aber auch hier ist die Entwicklung negativ: Nach der aktuellen Roten Liste für Berlin sind 44% der Spezies in Berlin ausgestorben oder gefährdet. Dazu gehören Pflanzen wie Kornrade, Prachtnelke und Geflecktes Knabenkraut und Tiere wie die Kreuzkröte und die Rotbauchunke.

Durch die voranschreitende Flächenversiegelung und Bereinigung von Brachflächen gehen im Zentrum wie am Stadtrand kontinuierlich natürliche Lebensräume verloren. Aktuelle Beispiele hierfür sind das Anschütz-Areal, das ehem. Stadion der Weltjugend und die Rummelsburger Bucht. Die Berliner Parkanlagen dienen hauptsächlich der Freizeitgestaltung und sind mit Nutzrasenflächen sowie Zuchtpflanzenbeeten dementsprechend ausgestattet.

Auch die immer repräsentativere Gestaltung von Grünanlagen (Beispiele Regierungsviertel und Potsdamer Platz), die weder ökologischen Kriterien noch dem Bedürfnis der Stadtbewohner nach naturnahem Grün genügen, leistet ihren Beitrag. Dieser Entwicklung gilt es entgegenzuwirken. Neben umweltpolitischen Maßnahmen und konkreten Projekten ist es wichtig, den Menschen den Reichtum unserer Natur nahe zu bringen und auf den drohenden Verlust aufmerksam zu machen. Mit der Veranstaltung am 22.5.2008 auf dem Alexanderplatz, die unter dem Motto „Berlin: Artenreiche Metropole in Europa! Artenrückgang stoppen!“ stattfand, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gezeigt, dass sie die Bedeutsamkeit dieser Aufgabe erkannt hat.